Das Konzept der Einsatztrainings hat von Anfang an begeistert. Die Idee, Einsatzkräfte in realistischen Situationen zu schulen, wurde stets positiv aufgenommen und hat über die Jahre hinweg durchweg hervorragende Kritiken erhalten. Diese intensiven und aufwändigen Trainings waren nur dank des ehrenamtlichen Engagements der Einsatzkräfte aus Feuerwehr und Rettungsdienst möglich. Ihr unermüdlicher Einsatz hat es ermöglicht, lebensnahe Trainingsbedingungen zu schaffen, die den Einsatzkräften wertvolle Erfahrungen und Kompetenzen vermittelt haben.

Realistische Szenarien für bestmögliche Vorbereitung

Seit dem Beginn des Projekts im Jahr 2004 war es unser Ziel, realistische Einsatzszenarien darzustellen, die den echten Bedingungen im Einsatz so nah wie möglich kommen. Mit Techniken aus dem Bereich der Spezialeffekte konnten wir realistische Erlebnisse schaffen, die den Einsatzkräften eine optimale Vorbereitung ermöglichten. Bereits damals haben wir wichtige Themen des Crew Resource Managements (CRM) trainiert, darunter Stressbewältigung, Entscheidungstraining und Einsatznachbesprechungen.

Unser erstes Training fand in einem stillgelegten Dorf statt, in dem wir realistische Wohnungsbrand-Szenarien simulieren konnten. Die Einsatzkräfte wurden aus dem Bereitstellungsraum alarmiert und mussten wie in einem echten Einsatz agieren. Die Führungskräfte mussten erkunden, Entscheidungen treffen und den Führungskreislauf anwenden. Im Anschluss an jede Übung folgte ein Debriefing, bei dem die Erfahrungen durch die Einsatzkräfte und unsere Trainer gemeinsam reflektiert wurden.

Vielfalt und Tiefe der Trainings

Im Laufe der Jahre haben wir uns unterschiedlichen Themenbereichen gewidmet. Im Jahr 2004 lag der Fokus auf der Brandbekämpfung, während wir im Jahr 2005 den Bereich ABC-Abwehr in den Vordergrund stellten. Auf einem Trainingsgelände des Technischen Hilfswerks übten wir zusammen mit einem ABC-Zug die Produktfreisetzung aus einem Bahnkesselwagen. Diese Übungen halfen den Einsatzkräften, sich auf außergewöhnliche Gefahrensituationen vorzubereiten.

In den folgenden Jahren lag der Schwerpunkt auf der technischen Hilfeleistung. Dabei konnten wir moderne Fahrzeuge von Fahrzeugherstellern nutzen, die für die Trainings zur Verfügung gestellt wurden. Ein besonderer Teil des Trainings war das moderierte Zerschneiden eines modernen Pkw, um die verschiedenen Sicherheitseinrichtungen kennenzulernen und Techniken zu entwickeln, die auf Verkehrsunfälle mit modernen Fahrzeugen optimal vorbereiten.

Der Digitalfunk sollte 2004 schon kommen. Bereits 2007 trainierten wir mit Digitalfunkgeräten der ersten Generation.

Realistische Übungen für maximalen Lernerfolg

Im Anschluss an das Zerschneiden folgten verschiedene Einsatzübungen, die von Tiefbauunfällen über technische Hilfeleistungen mit Perforationsverletzungen bis hin zu Verkehrsunfällen reichten. Bei allen Einsätzen kamen professionelle Darsteller aus dem Bereich Rettungsdienst zum Einsatz, um den Trainings ein realistisches, heute würde man sagen „immersives“ Erlebnis zu verleihen. Durch diese realistische Darstellung konnten die Einsatzkräfte, ob Feuerwehr, Rettungsdienst oder Notarzt, ein echtes Stresserlebnis erfahren und so ihre Fähigkeiten in einer geschützten Umgebung trainieren.

Fazit: Ehrenamtliches Engagement für höchste Qualität

Die Einsatztrainings haben immer wieder gezeigt, wie wichtig realistische und intensive Übungsszenarien für die Vorbereitung auf den Ernstfall sind. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schätzten diese Trainings und die positiven Rückmeldungen bestätigten den Wert dieses Ansatzes. Dass solche aufwändigen Trainings überhaupt möglich waren, verdanken wir dem ehrenamtlichen Engagement der Einsatzkräfte. Ihr Einsatz hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Feuerwehrleute und Rettungskräfte optimal auf ihre Einsätze vorbereitet sind – eine Vorbereitung, die im Ernstfall Leben retten kann.